Die Werkstatt HERBRIG Eine Dokumentation zur Geschichte des Orgelbaus in Sachsen  

Der Vater Christian Gottfried Herbrig (1772 - 1850) und sein Sohn Wilhelm Leberecht Herbrig (1810 - 1871/72?) bauten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein- und zweimanualige Instrumente für kleine Dorfkirchen in Ostsachsen. Die Herbrigs richteten sich nicht nach dem Geschmack ihrer Zeit - am Übergang vom Barock zur Romantik -, die eher weiche Konturen und effektvolle Dynamik liebte. Sie bauten ihre Orgeln geradlinig in ihrer Disposition und in ihrer Ausprägung ganz auf sich gestellt. All ihre Instrumente sind Prototypen ländlicher Orgeln. (L3,4)

Die Gehäuse der Orgeln sind einfach, zeigen wenig Ornamente und in fünf Achsen flächig angeordnete Prospektpfeifen. Es finden sich klassizistische und neugotische Stilelemente. [Klicken Sie im Navigationsmenü auf Die Orgeln und Veröffentlichungen #Die 3 Gesichter der Herbrig-Orgeln]
Die Herbrig-Instrumente sind konstruktiv und handwerklich in guter bis sehr guter Qualität erbaut. Die Werkstatt Herbrig hatte ihre Wurzeln im Orgelbau des 18. Jahrhunderts. Vater und Sohn Herbrig waren aber, was den Klang betrifft, durchaus schon zeitgenössischen Tendenzen gegenüber aufgeschlossen. (L8) Im Klang sind ihre Orgeln kräftig. Die Dispositionen lassen den Stilwandel vom 18. zum 19. Jahrhundert, die zunehmende Grundtönigkeit und das Fehlen einer gemischten Stimme im zweiten Manual, erkennen. Bei entsprechender Registrierung und Anschlagtechnik kann auch anspruchsvolle Orgelliteratur gespielt werden. (L1)
Dispositionsvergleich KK = Klangkronen, GR = Gemischte Register (mehrchörige ohne KK-Charakter)

nach Prof. F.-H. Greß, Dresden  (L7)